Sie ist da ---
von links nach rechts 
eine Rolle vorwärts - dann abwärts 
auf Dächern rumlungernd 
suchend nach ihr 
mit Vögeln singend im Morgenblau 
mit Mücken schwirrend, Abendrot 
gleich ist der Tag tot. 
halb Berlin hab ich asphaltseitig gesehen 
abgesucht - oberflächlich und sorgsam 
Tiefen bedeuten mit nichts 
wohl höchstens, dass ich reingefallen bin 
gefunden? 
Steine, Berge, Unzulänglichkeiten 
und heiße Füsse im Tageslicht 
fühlen sich wunderbar gleisend an 
fühlen was? 
Sind das noch Gefühle? 
wenn ich mich blind durch den Alltag wühle 
zehn an einer Hand 
doch ich will nur Die Eine 
alle sie finden mich toll 
nur Die Eine nicht - die, die es soll.
 
In Bäumen hängend 
träume ich von -oder doch vom- Vögeln 
und steck mir vorsichtshalber 
die nächste Fluppe in der pulsierenden Mund 
der schon ganz wund von heißen Küssen 
vom reden, hecheln - vom vermissen 
reiß mir die heilende Wunde auf 
bluten soll's - raus 
und Narben sollen wachsen 
die alte Leier mir zerkratzen. 
Hat es Bedeutung? 
Ja - etwas bleibt 
eine Spur von ihr an mir 
es reibt. 
Schön ist die Großstadt - schön kann sie sein 
in Ecken lümmeln 
wir haben uns satt 
den Körper verstümmeln 
hier rutschen wir ab. 
Vollgepumpt mit Sonnenlicht 
lauer ich regungslos 
lausche dem Schoß 
bis es zerspringt - das Gesicht.
Zwei - drei - vier - fünf - sechs 
das Leben wächst 
halbe Stunde plus halbe Stunde 
die Erinnerung meiselt 
ich drehe verzweifelt 
um deinen Block die nächste Runde. 
hochfahren - runterfahren - hochfahren - runterfahren 
was ein Gebaren 
Systemcrash - JAZZ! 
belästige dich - verfestige mich 
und entdecke sitzend die Stadt 
verfehle mich und hab es satt 
mich zu verbiegen 
mich zu verkriechen 
versuche zu lieben - was es nicht gibt 
bis es zerstiebt 
zerstiebt - zerstiebt 
Ich hab sie geliebt! 
Und irgendwann dann 
verliert sich jedes Ding 
vielleicht bald ihr Ring 
dann ist sie nicht da 
wird nicht ihn ersetzen 
in Fetzen wird mein Herz zergehen 
und weinend seitlich neben mir stehen. 
Schön die Wunde leuchtet 
so rot 
und wartet und wartet 
Sie kommt nicht 
bald bin ich tot. 
Los hol mich hier weg 
ich hunger 
und fresse seit Tagen nur Dreck 
und zerfliese 
während Tauben gurren 
Tränen surren 
milde mir die Kehle zu 
es drückt der Schuh 
werd unduldsam, bestrafe mich 
werd feucht und getäuscht 
noch und noch nöcher 
zu groß ist gewiss 
ihr Platz - riesige Löcher.
Und stier die Straße entlang 
Wann? 
Jazz ist verstummt 
ein bißchen noch - es summt 
mir milde in meine Gefilde. 
Wann war mein erstes Mal? 
War es schon da? 
Hab ich verloren 
die wilden Ohren 
den herzhaften Drang 
immer dem Puls der Gefühle entlang. 
Sieht aus als wär es besser 
wenn unsichtbar wir werden 
im Dunkel langsam sterben 
für den Moment. 
doch fühlt' sich 
zehrend und begehrend 
immer wieder neu 
sie wollte es so 
jetzt bin ich treu. 
Ewig stockender Moment 
er brennt 
uns die Gehirne weg 
und hinterlässt nen nassen Fleck 
der Lust, der Laster und der Leiden 
will alles - nur nicht Sicherheiten 
das Ego will ich nicht bestreiten 
mit feuchtem Finger will es gleiten 
ins heiße dunkle Übermaß 
will Spaß 
zum Ausgleich für die Reste 
feiert in Körperecken Feste. 
Und alles was ich gebe 
ist eigentlich für Sie 
jetzt teile und verweile 
ich sanft und wild 
ihr lieblich Bild 
glühende Phantasie. 
Was ich will? 
Leben - einfach nur leben 
in kleinen und großen Beben 
und dich sehen 
immer wieder 
ein Stück Weg mit dir gehen 
und ... 
irgendwann SIE wiedersehen.
© sAn - s.r.p.