identitätskrisen

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alle zehn jahre
kannst du nichts anfangen
und nichts beenden
mit mir
steh vor weißen wänden
hab nichts in den händen
weiß wie ich sein soll
nur nicht wie ich bin
was - wer - warum und wozu
ich schau zu
fang an und bin dabei
schwing das bein
und lass es bald wieder sein

die zeiten sind hart
und ich bin wie sie
brökel - flimmer
und lebe wie nie

denken, fühlen und handeln
haben verträge
und gehen trotzdem getrennte wege
keine_r weiß wohin
bin dabei ständig am wandeln
verwandeln - verhandeln
das IchSein
das ichselbst
was davon ist mein?
wo liegt der fehler begraben?
wer sieht den schaden?

die zeiten sind wirr
und ich bin wie sie
beflügelt - verprügelt
in loser phantasie

bleib einfach hier stehn
ein bisschen seitwärts gehn
ich werd schon sehn
was ich eh schon weiß
und trotzdem noch nie gedacht
hab ja schließlich zeiten verbracht
will nicht wie shakespear enden
ruhmreich - bedeutend
in aller leute händen
in aller munde, die dümmlich tun kunde
vom streben nach glück
so befriedet's mich nicht

die zeiten sind reif
und ich bin wie sie,
will mehr
und das so sehr.

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