narben

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wunden zerlaufen im leben
und kleben und beben
zwischen gestern und morgen
zwischen welten
pendelnd
der eigenen nicht gewahr
begeistere ich mich
ernüchtere ich dich
zu viel der worte
zu viel der orte
bedeutungen gerinnen
wenn wir beginnen
zu viel zu fragen
um die eigenen wunden
und unsere narben
zu heilen
bisweilen
es doch wieder schmerzt
warum begreifen wir nicht
das rauschen
das blut
und halten das ego
für uns selbst
finden es gut
bauen es auf
hängen es raus
wehend im wind
und dabei so fern dem kind
bis es gerinnt
starr zerspringt
und dann doch wieder von vorne beginnt
schal liegt der morgen
neben mir
statt dir
was haben wir verdient
welche kreise ziehen wir
und nie waren die pfützen tiefer
stürzte samt gesicht hinein
allein befreit und weg
öffne das verdeck
und fand das lachen wieder
und narben - zeugen am willen

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